Da ist sie nun, unsere seit Monaten überfällige neue Bundesregierung – mitsamt ihrem Programm.
„Jetzt wird das Richtige getan. Für Österreich.“ – soweit das Versprechen und der Titel des 211 Seiten starken Schriftstücks, welches Sie sich auch hier gerne zu Gemüte führen können: Regierungsprogramm 2025 – 2029
Das Tragen von bestimmten Arten von Messern wird verboten.
Das steht als zweiter Unterpunkt unter der Zwischenüberschrift „Flächendeckende Gewaltprävention“ auf der Seite 80 des Übereinkommens zu lesen.
Nun denn, alles nicht so dramatisch – mag sich mancher denken. Leider wird an dieser Stelle aber nicht der fertige Entwurf des Messertrage-Verbotsgesetzes erwähnt, der wohl lediglich um Slipjoints (Typus Schweizermesser: nur mit beiden Händen zu öffnen und ohne Verriegelung, Anm.) entschärft werden wird. Die große Kategorie der sogenannten Einhandmesser wird vermutlich unter die Räder kommen. Springer, Läufer, Fallmesser, Butterflys und ähnliche – die bereits jetzt durch herrschende Rechtsprechung den technischen Waffenbegriff des §1 WaffG erfüllen – selbstverständlich ebenso.
Was ist jetzt aber an einem modernen Taschenmesser, welches sich mit einer Hand bedienen lässt, gefährlicher als an einem handelsüblichen Supermarkt-Küchenmesser?
„Es ist schneller einsatzbereit bei der Hand!“ – Faktisch falsch: das Küchenmesser muss erst gar nicht geöffnet werden.
„Es rastet beim Öffnen mit einem hörbaren Klacken ein!“ – Das Küchenmesser ist dagegen absolut lautlos aus seinem Behältnis zu nehmen.
„Es ist (zu) weit verbreitet und ohne Kontrolle auch von Minderjährigen zu erwerben!“ – Gleiches gilt natürlich auch für das Supermarktmesser.
„Es schaut modern und gefährlich aus!“ – Das dürfte wohl im Auge des Betrachters liegen…
„Nur zwielichtige Gestalten interessieren sich überhaupt dafür!“ – Nein.
Wie man es dreht und wendet, es wird kein Schuh aus der Argumentation. Wenn man tatsächlich und effektiv Messergewalt reduzieren möchte, dann wäre ein generelles Verbot von billigen Messern wohl am zielführendsten!
Damit könnte man auf elegante Art und Weise gleichzeitig Nachhaltigkeitsbestrebungen und Kreislaufwirtschaft stärken – und hätte somit auch bei uns zwei offene Ohren…
naja, der Angreifer von Villach hatte ein (Spring?)Messer im angeblichen Wert von 150€ dabei, das wurde medial ja doch immer wieder aufgegriffen. Also auch hier kann man nicht ansetzen.
Das Minderjährige ein Küchenmesser kaufen können stimmt auch nicht überall, hab schon selbst erlebt das ein jugendlich wirkender, junger Erwachsener ein Küchenmesser bei einem Diskonter nur nach Vorzeigen eines Altersnachweises erhalten hat. Das könnte man durchaus rechtlich untermauern und sich nicht auf das Bauchgefühl einer Kassakraft oder das Hausrecht eines Händlers verlassen.
Das Problem ist einfach das im Gegensatz zu Schusswaffen, der Zugang zu Schneidwaren jeglicher Art allgegenwärtig ist und sein muss. Mit einer Glock werd ich den Salat nicht klein machen, mit dem Chefmesser schon und eben dieses wird aber bei Angriffen oft eingesetzt. Soll es jetzt deswegen nur gegen Vorlage des „Messerführerscheins“ käuflich erwerbar sein ? Darf es dann nur noch bewacht von 2 Polizisten zu mir nach hause direkt in einen Waffenschrank transportiert werden ? Und wenn ich es benutzen will, muss ich dann erst ein Formular ausfüllen ?
Ich hoffe sehr das man hier nicht einfach wieder deutsches Recht kopiert und irgendwelche Unsinnigkeiten hinschmiert um sich dann auf die Schulter zu klopfen.
Ein Klappmmesser ist per se keine Waffe, sondern ein Werkzeug, das für alle Arten von Schneidetätigkeiten genutzt werden kann. Vom Briefe-Öffnen bis zum Kabel-Abisolieren. Erst der Wille, es als eine Waffe zu verwenden, macht es zu einer solchen. Oder sind Autos jetzt auch Waffen, deren Nutzung verboten werden muss? Durch Autos sterben mehr Menschen, als durch Klappmesser.
… und Kaiserin Elisabeth ist mit einer Feile erstochen worden. Hammer, Beil, Nagelzieheisen, Küchenmesser, Teppichmesser … könnte man ja alles verbieten. Der Trend von Dt schwappt halt zu uns über. Bringt nix, ist aber populär und leicht zu verkaufen und vor Allem: das Gesetz erfordert keine budgetären Mittel. Musste ja sein, dass etwas im messer-liberalsten Land Europas kommt. Warten wir ab, ob es so heiß gegessen wie gekocht wird, vor Allem, wie die Kontrollen exekutiert werden können/dürfen.
Die Personen für die dieses Gesetz gemacht werden soll, halten sich sowieso an keinerlei Gesetze. Somit völlig absurd!